Aus aktuellem Anlass: MTV Brackel auf neuen Wanderwegen
Brackel, 04.10.2022. Nach mehrjähriger Pause hat der MTV Brackel jetzt wieder zum Wandertag eingeladen. Wurde in früheren Jahren immer der südlich gelegene Rundweg vom Haus der Landeskirchlichen Gemeinschaft bis hin zur Festhalle bewandert, ging es in diesem Jahr vom Gasthaus Müller-Garbers in der Dorfstraße zunächst Richtung Norden über die Apfelbaumchaussee und dann weiter in östliche Richtung.
Der Wandertag wird alle zwei Jahre am Tag der Deutschen Einheit vom MTV Brackel und der Gemeindeverwaltung organisiert. Aus aktuellem Anlass hatte sich in diesem Jahr auch die gerade erst reaktivierte Bürgerinitiative X-durch-Y eingeklingt, um während der Wanderung noch einmal mehr auf die geplante Trasse der Deutschen Bahn aufmerksam zu machen. Nach etwa der Hälfte der Strecke tauchten dann auch die rot-gelben Kreuze links und rechts des Weges auf. Mittlerweile sind sie landkreisweit und darüber hinaus entlang der geplanten Streckenführung positioniert und überall gut sichtbar und machen eines deutlich: Die Strecke verläuft in großen Teilen nicht direkt neben der A7, sondern weicht immer wieder viele hundert Meter davon ab. Von einer sogenannten Trassenbündelung kann keine Rede sein.
Nach einer kurzen Verschnauf- und Getränkepause ging es für die etwa 80 TeilnehmerInnen weiter in Richtung Sportplatz. Auch hier veranschaulichen die großen gelb-roten Kreuze nochmals das zerstörerische Ausmaß der DB-Planung. Insgesamt kreuzt die geplante Bahntrasse zehn Wege in der Gemarkung Brackel, berichtete Bürgermeister Dirk Schierhorn der Wandergruppe.
Der Wandertag endete in der Festhalle Brackel, wo nach ca. 6 zurückgelegten Kilometern Kaffee und Kuchen auf die Wanderer warteten. Anja Wiegel, Vorsitzende vom MTV Brackel, bedankte sich zunächst bei der Bäckerei Schröder für die Kuchenspende sowie bei den Teilnehmenden für die sehr gute Resonanz beim diesjährigen Wandertag. In ihrer kurzen Begrüßungsansprache machte sie ihrem Ärger wegen der Streckenvariante der Bahn aber auch Luft. Der Sportverein, so Anja Wiegel, habe sich für den Neubau des Vereinshauses langfristig verschuldet. Zudem hätten viele freiwillige Helfer jede Menge ehrenamtlicher Stunden in die Baumaßnahme investiert. Der angekündigte Streckenverlauf sei daher besonders auch für den Sportverein ein Schlag ins Gesicht.
Beim Kaffee trinken wurde noch lange über die Planung der Bahnstrecke diskutiert. Auch hier konnte niemand nachvollziehen, warum die Deutsche Bahn sieben Jahre nach Unterzeichnung des DSN-Abschlussdokumentes (DSN: Dialogforum Schiene Nord) nichts unternommen hat, vorliegende Gutachten missachtet und nun eine neue Streckenvariante ins Rennen schickt, die erst in sehr ferner Zukunft eine Entlastung für den Schienenverkehr bringen kann. Alpha E hingegen, so auch hier das Fazit der Teilnehmenden, könne kurzfristig die dringend notwendigen Entlastungen liefern!